Mittwoch, 31. März 2010

Sonntag, 21. März 2010

Hurrah, wieder 20 Mark gespart

Ich habe eben den letzten Star-Treck-Film gesehen und finde, die Geschichte war auch für Raumschiff Enterprise sehr weit hergeholt. Mit dem Film wurde eine logische Zeitschleife geschaffen, die alle alten Geschichten entwertet. Wie kann es zu den tränenrührenden Szenen der alten Filme kommen, in denen Spock seiner Mutter gegenübersteht, wenn sie kurz nach Beginn seiner Karriere in der Sternenflotte auf Vulkan stirbt? Und wie können all die Szenen auf Vulkan passiert sein, wie der Kampf um die Frau Spocks oder die Landung nach der Rettung Spocks, wenn der Planet vor Beginn der Karriere Kapitän Kirks von einem Schwarzen Loch verschluckt wird?

Man muss kein fanatischer Trekkie sein, um sich darüber zu ärgern, wie die Filmemacher mit der vorangegangenen Geschichte der Serie umgegangen sind: sie haben sie vollkommen ignoriert. Es ist natürlich extrem schwer, in einem so ausgeklügelten Erzählraum wie der Saga um die Enterprise eine Lücke zu finden, in die man noch eine weitere Geschichte hineinbauen kann. Was die Macher dieses Films aber getan haben, war, einzelne Elemente der alten Geschichten zu nehmen und mit etwas Mystik neu zusammenzuwürfeln. Ein paar neue dramatische Wendungen wurden eingebaut, etwas Sex angedeutet und schon war der Kassenschlager fertig.

Insgesamt ähnelt die Machart dieses Films und die Lieblosigkeit, mit der die bisherigen Geschichten darin verwurstet wurden, der Kompostierung der Alien-Filme. Der Film ist ungefähr so, als nähme man die Figuren um Donald Duck und steckte sie in eine Die-Hard-Geschichte bei der am Ende Entenhausen explodiert.

Ich bin froh, dafür nicht 20 DM im Kino gezahlt zu haben.

Mittwoch, 17. März 2010

Was klingelt und kommt von oben?

Radfahren ist in dieser Stadt relativ leicht. Es gibt keine Berge, die Straßen sind breit und bis man die Grund- und Endmoränen hier für gebirgige Hindernisse hält, muss man schon einige Zeit hier wohnen. Die Geografie spricht also dafür, hier Rad zu fahren, die Lage der Radwege macht es dagegen schwierig. Einige der Straßen sind mit Radwegen ausgestattet, manchmal werden die Radfahrer rechts an den parkenden Autos vorbeigeleitet, meistens müssen sie sich links von ihnen durch den Verkehr mogeln. Die breiten Bürgersteige haben die Stadtplaner dazu gebracht, die Radwege in vielen Fällen ebendorthin zu verlegen. Aus diesen verschiedenen Wegetopografien ergeben sich unterschiedliche Gefahrensituationen für einen Radfahrer.

Wenn man auf den Straßen mitfahren muss, besteht die größte Gefahr darin, dass ein Autofahrer plötzlich die Tür öffnet und den Radfahrer mit verblüfftem Gesicht ansieht, darauf wartend, dass der ihm entweder in die Tür und sein Gesicht knallt oder bei dem Versuch nach links auszuweichen elegant von dem nächsten PKW erlegt wird. Auch gerne gesehen wird das Überholen des Radfahrers kurz bevor das Auto rechts abbiegt. Da ist man als Fahrradfahrer gut beraten, eine Federgabel am Vorderrad zu haben, die den Schwung so weit abfängt, dass man nicht direkt vorneüber fällt beim Bremsen. Sobald es dunkel wird, machen diese Übungen dem Autoverkehr offenbar nochmal so viel Spaß.

Wird man rechts an den parkenden Autos vorbeigeleitet, besteht wieder die akute Gefahr, dass ein Autoinsasse aussteigen will. Beifahrer oder Mitfahrer auf dem Rücksitz eines Wagens sehen sich niemals um, bevor sie aussteigen, wozu auch? Solche Radwege sind oft so breit, dass man sie vollkommen absperren kann, indem man bei einem parkenden Auto die Beifahrertür öffnet. Meist werden diese Radwege noch auf der rechten Seite von einem Bordstein begrenzt oder einem Grünstreifen aus Bäumen und Dornengestrüpp. Nach rechts auszuweichen ist dann unmöglich und man fährt am besten so, dass man innerhalb eines Meters zum Stehen kommen kann. Diese Radwege teilen sich eine weitere Gefahr mit den Radwegen, die auf Bürgersteigen angelegt wurden.

Bürger sind die wichtigsten Personen in einer Stadt. Ohne Bürger keine Stadt. Ihr Vorrecht ist es, auf extra für sie angelegten, breiten, bequemen Steigen durch die Stadt zu flanieren. Und es ist nur verständlich, dass Bürger sehr ungehalten reagieren, wenn rüpelhafte Radfahrer versuchen, ihnen diese Wege streitig zu machen. Jetzt hat aber jemand die Stadtplaner dazu gebracht, auf vielen dieser Bürgersteige einen ca. 1,5 Meter breiten Streifen zu markieren (meistens in Rot mit weißen Rändern) und ihn somit als Radweg auszuweisen. Das ist natürlich für Bürger nicht direkt ersichtlich und somit ergibt sich für den Radverkehr daraus eine Gefahr, die auch bei der vorgenannten Art Radwege auftritt. Der Bürger freut sich über die Streifen, hält sie für Richtungsweiser und wandelt selbstvergessen wie automatisch geleitet auf ihnen herum. Wenn ein Radfahrer einen Bürger auf einem Steig irgendwie unentschlossen dahingehen sieht, so muss der Radfahrer damit rechnen, dass dieser Bürger spontan mit einem Satz auf den markierten Radweg springt und dann dort zielsicher einherschreitet, sobald man sich seiner Position genähert hat. Auch hier sind wieder gute Bremsen und eine Federgabel von Nutzen. Eltern lassen ihre Kinder gerne auf den roten Markierungen spielen, offenbar sind diese sehr vertrauenerweckend. Vielleicht liegt das daran, dass Kinder auf dem roten Untergrund gut auffallen und Eltern somit ihren Nachwuchs fast automatisch im Auge behalten. Daraus ergibt sich eine weitere Gefahr für den Radverkehr auf Bügersteigen. Ist man aus egal welchen Gründen als Radfahrer gezwungen, den markierten Streifen zu verlassen und den puren Bürgersteig zu befahren, so kommt es zu spontanen Autodafés durch die Bürger. Eltern kreischen und greifen zu allen ihnen zugänglichen Waffen, Hunde und auch Polizisten werden gehetzt auf den so marodierenden Radfahrer. Kleine Häuflein kalzinierter Knochen und Asche, die später auf die Radwege zurück geschoben werden, geben Zeugnis von solchen Vorkommnissen. In diese Häuflein sind oft noch Scherben untergemischt, als Mahnung und Lehre für die Radfahrer.

Es gibt aber Bürgersteigbenutzer, über die man nicht so hart urteilen darf, da sie aus Regionen stammen, in denen das Phänomen eines Radweges vollkommen unbekannt ist. Dabei handelt es sich um Touristen, die besonders gerne den Komfort der roten Streifen mit weißen Rändern nutzen, um durch die Stadt zu navigieren. Auf solch einem markierten Steifen kann man tatsächlich sich die gesamte Umgebung ansehend einherwandeln, ohne bewusst auf den Weg achten zu müssen; der Streifen leitet sie einfach weiter. Auf dem 20 Meter breiten Bügersteig daneben verliefe man sich nur. Dass solchen Menschen in Panik verfallen, wenn sie eine Fahrradklingel hören, ist verständlich und sollte beim Radfahren immer bedacht werden. Wenn ein Radfahrer die Klingel vor Touristen betätigt, beschwört er damit unvorhersehbares, chaotisches Verhalten herauf. Die Touristen können stehenbleiben, beiseitespringen, ohne zu schauen nach hinten hüpfen, sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis drehen oder gar mit Koffern um sich werfen und umfallen. Sinnvoll ist es in einem solchen Fall, still und leise auf dem Bürgersteig an den Touristen vorbei zu huschen, allerdings nur nachdem man sich versichert hat, dass keine Bürger mit Heugabeln, Fackeln, Hunden und Polizisten in Sichtweite sind.

Die bemerkenswerteste Reaktion, die ich je mit einer Radklingel hervorgerufen habe, war im letzten Jahr bei einer asiatischen Familie. Auf einem Radweg entlang der Kurfürstenstraße, spazierten Mann, Frau und jugendliche Tochter fröhlich zusammen einen Stadtplan studierend dahin. Als ich mich ihnen von hinten näherte und klingelte, blieben alle drei stehen und schauten suchend in unterschiedliche Richtungen nach oben. Seitdem frage ich mich, in welchem asiatischen Land gibt es etwas, das klingelt und kommt von oben?

Montag, 8. März 2010

Gottschalk, die Klonin und Haribo

Und wieder ist die Radiowerbung schuld. Ich musste mir in den letzten Tagen frühmorgens öfters anhören, wie Thomas Gottschalk und ein Dunja-Rajter-Klon (Klonin ?) Werbefloskeln für Haribo abgeben. Haribo versucht offenbar zur Zeit gute Taten zu vollbringen und schickt zu diesem Zweck zwei altbewährte Show-Biz Hasen ins Gefecht. Haribo wolle für irgendeinen guten Zweck Geld spenden, sagen sie, aber nur soviel, wie die Haribo-Kunden selber zusammenbekämen. Zu diesem Zweck verprechen Gottschalk und Rajter, dass von jedem gekauften Paket Haribo-Zeug ein Cent für diese Gute Sache verwendet würde. Die so gesammelte Summe würde dann am Ende von Haribo verdoppelt. Und damit die Leute auch kaufen, ruft Gottschalk die Radiozuhörer dazu auf, "die eine Million vollzumachen".

Das klingt erst einmal gar nicht so übel. Die tun was! Auch der deutsche Mittelstand bringt sich ein! Westerwelle hat recht, das sind ja nicht nur gierige Geier, unsere Unternehmer. Ist ja schließlich viel Geld so eine Million; zwar nicht mehr das, was es mal war, aber nicht zu verachten. Und das ist wahrscheinlich sogar mehr Geld, als Haribo für diesen Werbespot mit dem Engagement von Thomas Gottschalk und dem Dunja-Rajter-Klon ausgegeben hat. Wir alle können uns an diesem guten Werk beteiligen, mit nur einem Cent!

Da mich aber Radiowerbung ärgert und besonders frühmorgens, ging ich nach ein paar dieser Spots davon aus, dass mit dieser demonstrativen Karitas von Haribo etwas nicht stimmen kann.

Wenn man mal von der von Gottschalk erwähnten Million ausgeht, die am Ende dabei rumkommen soll, dann soll die zur Hälfte aus der Tasche Haribos stammen, zur anderen Hälfte von den Kunden mit dem Kauf von Haribo-Zeug zu jeweils einem Cent pro Kauf erwirtschaftet werden. Um mit einem Cent pro Kauf auf 500.000 € zu kommen, müssen also wieviel Einheiten Haribo-Gemisch über die Ladentheken gehen?

Na?!

Richtig: 50.000.000. Es müssen fünfzig Millionen Tüten Haribo-Irgendwas verkauft werden, damit die so erzielten Cents zusammen 500.000 € ergeben. Das klingt doch richtig viel! Ich habe keine Ahnung wieviel Haribo sonst so verkauft, aber 50.000.000 Tüten Weingummi oder Colorado muss man erst mal essen. Wenn man dann weiterrechnet, stellt sich heraus, dass es Haribo schon interessieren könnte, 50.000.000 Tüten zu verkaufen. Eine Tüte Weingummi kostet ca. 90 Cent. Angenommen so eine Tüte kostet 10 Cent in der Herstellung und 50 Cent blieben beim Handel, dann verdient Haribo 30 Cent pro Tüte. Das macht dann 15.000.000 €, die durch diese Kampagne zusätzlich in die Geldtresore von Haribo gespült werden. Abzüglich natürlich der 500.000 €, die Haribo so großzügig auf das Geld der Kunden drauflegt bleiben also 14,5 Mio. €.

Mit einer Spende von 500.000 € plant Haribo also 14,5 Millionen € zu erwirtschaften. Wobei natürlich klar ist, dass Haribos vermeintlich Spende nicht von Haribo stammt, sondern auch von den Geldern der Kunden.

Es ist also keine gute Tat im eigentlichen Sinne, sondern nur eine für Haribo. Nichts mit Karitas sondern einfach reine, pure, FDP-mäßige Gier für die Haribo die Hilfsbereitschaft anderer Menschen instrumentalisiert. Und diese Instrumentalisierung wird durchgeführt mit den Stimmen von Thomas Gottschalk und der Dunja-Rajter-Klonin.

Das hat Dunja Rajter nun wirklich nicht verdient. Gottschalk aber wahrscheinlich schon.
 

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