
Die Beziehung zwischen Menschen und Nidu ist relativ gespannt, da es auf der Erde eine große Fraktion gibt, die sich von den Nidu bevormundet fühlt und nichts lieber täte, als das vermeintliche Protektorat so schnell wie möglich abzuschütteln. Diese Fraktion versucht mit allen Mitteln die Beziehung zu den Nidu zu sabotieren.
Die Geschichte beginnt damit, dass ein heimlicher Nidu-Gegner als Leiter einer Handelsdelegation während einer Konferenz versehentlich den Nidu-Leiter der anderen Delegation tötet. Bei dem Versuch des Menschen, den Nidu zu unvorsichtigem Verhalten zu provozieren stirbt der Nidu unerwartet und auch der Mensch gibt gleich darauf den Löffel ab. Das ist zwar ein interessanter Auftakt der Geschichte, besonders unter Berücksichtigung der niduspezifischen Besonderheiten, die sich der Autor ausgedacht hat, hat aber für den weiteren Verlauf der Geschichte fast keine weitere Bedeutung als die menschliche Anti-Nidu-Partei einzuführen. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass die Nidu eine speziell für sie gezüchtete Schafsrasse für ihre Regierungsbildungszeremonie benötigen. Diese Schafe wurden aber alle von den Gegnern der Nidu getötet, sodass die Nidu die Regierung der Menschheit mit Kriegsdrohungen unter Druck setzen, noch ein Exemplar dieser Schafe aufzuspüren.
Der Held der Geschichte wird mit dieser Aufgabe betraut, findet heraus, dass die Schafsgene nur noch in einer Frau vorhanden sind. Diese Frau muss er dann rechtzeitig zur Zeremonie auf den Heimatplaneten der Nidu bringen. Dabei tun sich etliche unerwartete Entwicklungen auf: menschliche Gegner der Nidu mischen sich ein, die Nidu selber versuchen die Suche zu sabotieren. Geheimnisvolle Mitspieler unterstützen den Helden, eine verschwiegene künstlich erschaffene Religionsgemeinschaft eilt zu ihrer Rettung und die ersten künstlichen Intelligenzen unterstützen ihn. Der Held selber hat dabei eine schwerwiegende Last aus der Vergangenheit zu verarbeiten. Doch am Ende wendet sich alles zum Guten.
Die Geschichte wurde wohl geschrieben, um eine möglichst große Zahl Lesergruppen anzusprechen. Sie hat Elemente von Cyberspace, tollt ein wenig wie eine Space-Oper im All herum und versucht etwas Betroffenheitsroman zu sein. Die Personen der Geschichte scheinen wie nebeneinander her zu agieren, keiner der Charaktere zeigt besondere Tiefe. Dem Autor gelingt es nicht wirklich die Geschichte überzeugend und konsistent zu halten. Besonders das Ende wirkt wie das Klischee eines altertümlichen Krimi-Theaterstückes: Der Held löst das Problem durch eine dem Zuschauer bis dahin unbekannte Information, lang verschollene Verwandte betreten überraschend und irgendwie zusammenhanglos die Bühne und der tote Großvater entpuppt sich als trotzdem lebendig. Alle leben glücklich bis an ihr Lebensende.
Mir hat das Buch nicht so besonders gefallen: nett aber recht unterdurchschnittlich. Wer allerdings gerne Perry Rhodan liest, dem könnte "Androidenträume" vielleicht sogar Spaß bereiten.
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Der Autor behauptet im Nachwort, er sei durch Philip K. Dicks großartiges Werk zu diesem Titel inspiriert worden, es habe ihn dazu gebracht über Schafe nachzudenken. Wer mir sagen kann, welches Buch Dicks Scalzi damit gemeint hat und welches andere weltbekannte Werk sehr viel besser von diesem Buch inspiriert wurde, der erhält von mir einen nicht gebrauchten Glückslutscher sowie das Buch: John Scalzi, Androidenträume. Wilhelm Heine Verlag, München, 2009.
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